Erwarten und Hoffen!
Ein freier Text des Ehrenmitgliedes unseres Vereines und Schriftführer des Stadtfeuerwehrverband e.V. Uwe-Jörg Hörschelmann.
Die freiwilligen Feuerwehrleute, ob Frauen oder Männer, haben Familien, Partner, Angehörige und Freunde. Diese hoffen, dass ihre aktiven Feuerwehrkräfte von den Einsätzen gesund und unbeschadet zurückkehren. Oftmals erfüllen sich diese Hoffnungen bedauerlicherweise nicht immer. In diesen Fällen ist Hilfe und kameradschaftliche Solidarität nicht nur von Nahestehenden, sondern auch und vor allem der Bevölkerung, also der Gesellschaft erforderlich. Denn die Freiwillige Feuerwehr ist eine verlässliche und ausgebildete Einrichtung, die über alle Grenzen der Ideologien hinweg nur ein Ziel hat: Hilfe zu bringen.
Die Feuerwehrleute sind selbstbewusste Leute und haben daher keine Hoffnungen, sondern sie haben für ihren selbstlosen und teilweise auch gefährlichen ehrenamtlichen Dienst begründete Erwartungen. Sie erwarten zum Beispiel, dass sie optimal ausgerüstet und gut ausgebildet werden, um ihren Dienst der Daseinsführsorge verantwortungsvoll durchführen zu können. Sie erwarten aber auch die nötige Akzeptanz in der breiten Öffentlichkeit und die Unterstützung und Förderung durch die Gesellschaft und Politik. Die Förderung des Ehrenamtes im Freistaat Thüringen wird seit einigen Jahren über eine vom Freistaat initiierte Stiftung vollzogen und durchgeführt. Leider und bedauerlicherweise geht die jährliche Fördersumme in der Tendenz stetig nach unten. Die erwartungshaltung der Freiwilligen Feuerwehren erfährt somit in regelmäßigen Jahresschreiben einen „Motivationsschub“ der besonderen Art. Dieser Zustand ist kein probates Mittel, um die Einsatzbereitschaft und die Gewinnung des Nachwuchses zu stärken.
Wir alle, die Gesellschaft und die sie vertretende gewählte Politik, sollten darüber nachdenken, ob dies der richtige Weg ist.
Uwe-Jörg Hörschelmann
Ehrenmitglied des Frienstedter
Feuerwehrverein e.V.